Dümpten wird immer wieder unterschätzt
Mittwochmorgen in einem Büro in der Mülheimer Innenstadt. Hier, in der Geschäftsstelle der Mülheimer Wohnungsbau eG, prüft Carolin Partsch Zahlen und Daten. Das muss sie, denn die 36-jährige leitet die Abteilung für Immobilienverwaltung und Vertrieb sowie für Unternehmenskommunikation bei der MWB. Um die Entwicklung des Immobilienmarktes richtig einschätzen zu können, braucht sie einen guten Überblick.
Mülheims Wohnungsbaugenossenschaft ist noch nicht lange im Maklergeschäft tätig: „Wir sind 2019 gestartet“, sagt Partsch. „Wir kennen unsere Heimatstadt in- und auswendig und haben ein starkes Netzwerk. Also macht es Sinn, dass wir als Vermittler zwischen Verkäufern und Kaufinteressenten aktiv werden.“ Die Bekanntheit ist schon in der kurzen Zeit kräftig gewachsen, die Zahl der Aufträge trotz der Corona-Pandemie ebenso. Die MWB bietet ihren Kunden eine Betreuung rund um den gesamten Verkaufsprozess, zuverlässige Beratung und klare Kommunikation.
„Es gibt Immobilienmakler, die dem Verkäufer das eine erzählen und dem Käufer etwas ganz anderes, oder die bei der Immobilienbewertung Sorge haben, dass eine ehrliche Einschätzung die Besitzer der Immobilie verschreckt“, sagt die Immobilienkauffrau Partsch, die nach dem Abschluss ihrer Ausbildung einen Studiengang zum Abschluss B.A. Real Estate absolviert hat, um ihre Fähigkeiten abzurunden. „Aus meiner Sicht müssen wir als Immobilienmakler dieselben Werte vertreten, für die auch unsere Genossenschaft als ganzes steht: Wir sprechen ehrlich mit den Menschen und erklären, wie wir zu unseren Entscheidungen kommen.“
Was Dümpten angeht, so sieht Carolin Partsch einen Trend, dem sie entgegentreten will: „Ich finde, dass der Stadtteil immer wieder unterschätzt wird – sowohl von anderen Mülheimer Bürgerinnen und Bürgern, als auch von den Dümptenern selbst. Dümpten neigt dazu, zu bescheiden zu sein. Dabei stoßen Immobilien, die hier zum Kauf angeboten werden, in der Regel auf großes Interesse.“
Woran das liegt? Carolin Partsch sieht den Gebäudebestand als sehr vielfältig an, sodass für verschiedene Interessenten immer etwas dabei ist. Auch die Lage Dümptens im städtischen Gesamtzusammenhang sei sehr positiv. Die Infrastruktur ist gut, die Verkehrsanbindungen können sich sehen lassen und grüne Oasen bieten Raum für Ausgleich in der Freizeit. Die Auswertung der Verkaufspreise bei vergangenen Transaktionen zeigt, dass Käufer das honorieren.
„Im Detail muss man natürlich genauer hinschauen: Wenn wir eine Immobilie bewerten, dann analysieren wir den Standort sehr genau. Es geht ja auch darum, die passenden Käufer zu finden. Manche Menschen leben gerne im Trubel, andere wollen es ruhig. Manchen sind Einkaufsmöglichkeiten vor Ort wichtig, andere wollen lieber eine fußläufige medizinische Versorgung.“ Käufer und Verkäufer zusammenzubringen, sodass am Schluss beide Seiten zufrieden sind, bleibt für sie die größte Kunst bei der Tätigkeit als Immobilienmaklerin.
Insgesamt jedenfalls ist sich die Immobilienfachfrau sicher, dass sie und ihr Team zukünftig öfter in Dümpten unterwegs sein werden: Das Interesse an Immobilien ist auch trotz steigender Zinsen noch groß, während zugleich viele Menschen älter werden und darüber nachdenken, vom zu groß gewordenen Haus in eine moderne Wohnung zu ziehen. In jedem Lebensabschnitt sind die Wohnbedürfnisse eben andere, und beim Wechsel können die Fachleute aus dem Team der MWB viel Entlastung schaffen.
„Wenn wir den Menschen ihre Sorgen nehmen können, und zugleich in der Lage sind, anderen ihren großen Wunsch nach der eigenen Immobilie zu erfüllen, dann ist das wunderbar“, so Carolin Partsch.